Chin up!
Figuren aus einer anderen Zeit, bedeutungslos geworden und nur noch in Teilen vorhanden. Sie könnten von Geschichten erzählen, die längst nicht mehr interessieren. Oder doch? Krabbelnd erkunden die Ameisen die Überreste, überschreiben die Figuren mit neuer Identität, transformieren die kaputten Körper und rücken sie in assoziative Spannungsfelder zwischen Natur, Kultur, Vergänglichkeit und Neuanfang. Festgehalten in einem Moment der Transformation - des Übergangs - ausgestellt in einem leeren, zur Stadtgalerie umfunktionierten Ladenlokal, verweisen die übermalten Figuren auf aktuelle gesellschaftliche Prozesse. In der realistisch nüchternen Darstellung liegt etwas Bedrohliches. Und doch: Etwas ist zerstört, aber etwas Neues wird passieren. Deshalb: Chin Up! - Etwas wird werden!
Text: Rebecca Bussfeld.